Die Wiederaufnahme eines körperlichen Trainings nach einer durchgemachten Covid 19-Erkrankung ist bei leistungsorientierten Sportlern genauso wie bei Menschen, welche Sport als präventive Maßnahme betreiben, eine häufige Fragestellung in der allgemeinmedizinischen Praxis.
Einerseits ist es angenehm, wenn man fundierte Antworten geben kann, andererseits sieht man auch bei diesem Thema die so häufige Diskrepanz zwischen Konsensuspapier und Praxis. Durchführbarkeit und Verfügbarkeit von diagnostischen Möglichkeiten sind die klassischen limitierenden Faktoren, möchte man Expertenempfehlungen umsetzen.
Wird falsch therapiert?
Autor: Dipl.Ing.(FH) Stephan Eitler, MSc
Wahrscheinlich hat der französische Philosoph Blaise Pascal recht, der einst meinte: „Zu unserer Natur gehört die Bewegung; die vollkommene Ruhe ist der Tod.“ Wahrscheinlich deshalb, weil Pascal so ganz nebenbei der Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist. Und wahrscheinlich auch deshalb, weil immer mehr Studien darauf hinweisen, wie gesundheitsfördernd und schmerzlindernd Bewegung sein kann. Letzteres gilt demnach insbesondere für eine Vielzahl unspezifischer Schmerzen im unteren Rücken, an denen Schätzungen zufolge weltweit rund 540 Millionen Menschen leiden. Unspezifisch bedeutet: Es tut weh, es liegt aber kein konkreter Unfall oder eine eindeutig nachweisbare, gefährliche Verletzung als Ursache vor.
Bei einem großen Teil der Betroffenen könnte dieser Umstand (also ratlos machende Schmerzen) schnell wieder vergehen und vergessen werden – tut es aber nicht. Denn, wie die britische Fachzeitschrift „The Lancet“ im März 2018 in einer Artikelserie beleuchtete: Die Betroffenen werden sehr oft falsch behandelt. Konkret: entgegen der „Best-Practice-Guidelines“. Diese lauten knapp gesagt: Information einholen, Lebensstil anpassen, aktiv bleiben.
Worauf sollte ich aus sportmedizinischer Sicht beim Lauftraining in der kältesten Jahreszeit momentan besonders achten?
Die Idealtemperatur in Ruhe beträgt beim bekleideten Menschen 20-22°C, fürs Laufen längerer Distanzen knapp 10°C. Wenn die Temperatur deutlich darunter liegt und zusätzlich Nässe (deutlich mehr Verlust an Körperwärme) und Wind (reduziert die subjektiv empfundene Temperatur) vorliegen, wird die körperliche Leistungsfähigkeit gemindert u. a. durch Zunahme des Sauerstoff-Verbrauchs, Abnahme der Muskeldurchblutung, Verschlechterung der Koordination oder durch Überreaktion des Bronchialsystems.
Der Sportmediziner und passionierte Läufer Dr. Ronald Ecker liefert Tipps aus der Praxis.
Wann soll ich laufen? In der Früh, am Abend oder kann ich auch in der Mittagspause laufen gehen?
Lauftraining an heißen Tagen im Sommer sollen eindeutig bevorzugt morgens oder abends abgehalten werden: einerseits aus gesundheitlichen Gründen – die UV-Strahlung und die Kreislaufbelastung ist um die Mittagszeit höher. Andererseits ist körperliche Leistungsfähigkeit und somit die Trainingseffizienz bei kühleren Temperaturen bedeutend besser.
Eine Ausnahme gibt es: leistungsorientierte Läufer, welche an Wettkämpfen teilnehmen, wo Hitze zu erwarten ist (Start am späten Vormittag über längere Distanzen, Länder, wo die Temperatur auch morgens bereits hoch ist), sollten dann und wann eine Trainingseinheit bewusst in der Hitze absolvieren, um Erfahrung zu sammeln hinsichtlich Trinkverhalten und um sich zumindest ein bisschen an eine Hitzeschlacht zu gewöhnen.
Leistungsdiagnostik bringt viele Benefits mit sich! Welche dies sind und für wen Leistungsdiagnostik eigentlich geeignet ist, erklärt Sportmediziner Dr. Ronald Ecker im Video
Nicht nur nach Abschluss einer intensiven sportlichen Belastung steigt das Risiko, sich eine Erkältung, Grippe oder andere Krankheit einzufangen. Auch in anderen, vor allem psychisch herausfordernden Situationen – positiven wie negativen– kann sich das Fenster für Krankheiten öffnen.
Kurzfristig können Infektionserreger ungehindert wie durch ein offenes Fenster in den Körper eindringen: Was man über das Open-Window-Phänomen wissen muss – und warum sich gerade Sportler warm anziehen sollten. Lesen Sie mehr